Ich dachte, es wäre was spezielles…

Bloged in Manga,Nörgel-Salon by Ataru Saturday October 15, 2005

Gestern traf ich einige andere Manga- und Animefans in Bern für ein gemütliches Zusammensein und Plaudern. Da zückte ich am späteren Abend mal ein paar Manga in japanischer Sprache aus meiner Tasche heraus – zwei Densha Otoko Bände und ein Frühwerk vom Zeichner Hoshisato Mochiru (Kiken ga Walking) – und dachte, hier würden jetzt ein paar Augen prächtig glänzen ^_^

Von wegen. Kaum nachdem ich die Bände auf dem Tisch gelegt hatte und sagte, dass es sich um japanische Originale handeln würde, machte beinahe eine gewisse Enttäuschung die Runde 0_o;

Irgendwie ist es ja verständlich. Mittlerweile sind so viele Manga auf Deutsch oder einer anderen europäischen Sprache wie Französisch und Englisch erhältlich, dass man als Fan geradezu verwöhnt wird und auch niemals alles (auf Deutsch) haben kann. Was bringen einem also nun Manga auf Japanisch – einer Sprache, die nur die wenigsten Fans wirklich lesen können? Meine Kollegen konnten bloss die Bilder betrachten und erraten, um was der Inhalt sich dreht, statt die Mangas wirklich zu verstehen. Daher ihre leichte Enttäuschung.

Ich mag mich allerdings noch an eine Zeit erinnern, als das Zeigen von Originalprodukten aus Japan, wie eben Manga oder auch CDs, bei anderen Fans wahre Begeisterungsstürme losbrechen liess. Da war man doch glatt ein wenig stolz, so was Exklusives zu besitzen. Ich erinnere mich etwa an die Zeit, als ich selber meine ersten Mangas auf Japanisch gekauft hatte; das war 1994 und betraff einzelne Bände von Kimagure Orange Road . Der Inhalt verstand ich nicht wirklich, konnte es nur vom Anime her erahnen, aber Manga im japanischen Original waren sowas von speziell und auch rar, dass man sie einfach haben musste.

Dieser kleine Rant und Eintaucher in die Vergangenheit – als man als Fan etwas weniger verwöhnt war als heute ;) – musste ich jetzt einfach machen.

4 responses to “Ich dachte, es wäre was spezielles…”

  1. avatar Elisa says:

    Armer Yaniv. Gleiche Beobachtungen auch nördlich des Mains, hier in Berlin. Ich weiß noch wie wir uns 1997 in den diversen Comicshops (Berlin hat mehrere auf Manga spezialisierte) und unserem japanischen Buchladen gequetscht haben um die japanischen Originale ehrfürchtig zu begutachten und davon zu träumen, was man bei der nächsten Taschengeldrunde oder im Fall eines Ferienjobs kaufen könnte. Wie stolz bin ich meinerseits in Japan an die Aishite Naito Manga Reedition gekommen zu sein, denn den Anime kennen voll viele aber der Manga wird vermutlich nie auf deutsch erscheinen. Markus Klein hatte 2001 auf dem AM in Stuttgart ja auch 100 DM für die 5 Lady Georgie Manga ausgegeben… *mit dir schwelg*
    Ich kann das Verhalten dieser Leute in Bern nur sehr schwer verstehen. Eigentlich garnicht.

  2. avatar seto says:

    wenn du es machst wie ich und den leuten meisterwerke aus dem bereich der erotik oder pornografie vorstellst, dann wächst das interesse gleich ungemein – trotz der sprachbarriere ^^

    mein favorit (den ich sehr gerne auf deutsch oder englisch sehen würde) ist da im moment ??????? (boku no futatsu no tsubasa). klar, toshiki yui ist kein grossmeister im geschichten schreiben, und neu ist der manga noch dazu, aber ich finde es eines seiner besten werke. tabu-thematiken, die sonst nur in schmutzigen seinen-manga mit gelbem kleber aufgegriffen werden machen in einer guten geschichte und realistischen charakteren gleich viel mehr spass.

  3. avatar Ataru says:

    @Seto

    So könnte ich natürlich auch verfahren. PrOn überwindet jede Sprachgrenzen ;)

  4. avatar Simonius says:

    Ich schreibe ziemlich selten Kommentare in Blogs, aber da ich deinen Blog wirklich toll finde und ihn auch regelmaessig lese, wollte ich einfach mal ein Kommentar schreiben und sagen,dass dein Blog spitze ist

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