It’s here: Kabocha Wine Original Soundtrack

Bloged in Anime,Musik by Ataru Monday September 3, 2007


Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr was gefunden und gekauft habt, das ihr zuvor viele Jahre vergeblich gesucht hattet, und jetzt, wo ihr es in den Händen haltet, wisst ihr nichtmehr so recht, was ihr euch als nächstes zulegen sollt? So ein Gefühl hatte ich vor ein paar Monaten und jetzt gerade neulich wieder, als eine CD von cdjapan eingetrudelt ist, von der ich mir immer gewünscht habe, das sie existieren würde.

 

Mein Paket von cdJapan enthielt 2 CDs. Die erste CD ist eine brandneue Single mit dem Intro-Song “Romantic Summer” aus der aktuellen Serie Seto no Hanayome. Es ist ein leichter, beschwingter Popsong von Halko Momoi, die gleichzeitig die Synchronsprecherin von San aus dem Anime ist. Wenn ich etwas Glück habe, kann ich mir an der diesjährigen Connichi in Deutschland die CD gleich von ihr persönlich signieren lassen, was einer der Gründe hinter diesem Kauf ist, zugegebenermassen ^_^

 

Die zweite CD, das ist eine lange Geschichte. Es handelt sich um die BGM-Sammlung der Serie The Kabocha Wine; der Serie, die meine frühe Jugend geprägt hatte und von der ich letztes Jahr die erste DVD-Box aus Japan importieren liess.

Die Hintergrundmusik gefiel mir als Kind so sehr, dass ich doch glatt versucht hatte, einige Stücke direkt vom TV auf Kassette aufzunehmen. Das Resultat war natürlich ziemlich verrauscht, von Stimmen überdeckt und daher schlicht unbrauchbar. Doch das zeigt, wie scharf ich damals auf die Musik war.

Jahre später, als ich bereits Einiges über die Serie in Erfahrung bringen konnte, fand ich heraus, dass die Hintergrundmusik von Osamu Shuuji stammt, einem Spezialisten für Synthesizer-Klängen und Softrock. Seine Musik zu The Kabocha Wine war bis anhin nicht auf CD rausgekommen, sondern 1982 nur auf Schallplatte, die zwischenzeitlich natürlich längst vergriffen war. Mit ein bisschen mehr Recherche fand ich die persönliche Homepage von Osamu Shuuji, wo er auch mal schrieb, dass er auf persönliche Anfrage eigens CDs mit den gewünschten Stücken zusammenstellt und verschickt, zu Sonderpreisen, versteht sich.

Aus Faulheit und Angst, mein Japanisch würde der Herr Shuuji ohnehin nicht verstehen, habe ich es unterlassen, ihn zu kontaktieren. Plötzlich entdeckte ich letztes Jahr auf E-Bay Japan, dass jemand die Schallplatte anbot. Ich schlug sofort zu, oder besser gesagt, ein Freund von mir hat das gute Teil für mich erworben (thanks Marco!). Ein Schallplatten-Spieler habe ich nicht, aber das ist das geringste Problem. Eine Schallplatte kann man konvertieren lassen.

Jetzt habe ich letzte Woche gerade entdeckt, dass von dieser Schallplatte tatsächlich eine auf 5000 Stück limitierte Reedition auf CD existiert. Sie ist im März unter der Reihe “Animex 1200” rausgekommen und kostet bloss 1200 Yen. Keine Frage, ich habe sofort zugeschlagen. Und volia, diese Woche ist sie in meinem Briefkasten gelandet…

Was soll ich jetzt mit der Schallplatte machen? Sie wegschmeissen? …

Ich glaube, das bringe ich nicht übers Herz :-)

Zur Hintergrundmusik: Hier könnt ihr einen Eindruck gewinnen, wie sie so ist. Teils ist es, etwas böse gesagt, einfaches Softrock, Synthesizer-Gedudel. Es sind eingängige, sehr einfache Synthesizer-Melodien, die mit E-Gitarre/Bass und Schlagzeug unterlegt sind. Die einzelnen Stücke machen in der Serie selber nicht zu stark auf sich aufmerksam; sie stechen nicht wirklich hervor und erfüllen somit ihre Funktion als Hintergrundmusik meist sehr gut.

Die Serie selber ist eine sorglose Love-Comedy mit einem Gefühl von Nostalgie nach “Seishun”, nach der “Jugend”. Ähem, das klingt gerade recht kitschig, ist aber so. Ein gutes Beispiel dafür wäre Stück Nr.8, “umi”. Es heisst Meer und danach klingt es auch: Sand, Strand, and girls to watch, oder so ähnlich. Das Stück kommt des Öfteren vor, wenn der Sommer und das Meer die Schauplätze einer Folge sind.

Stück Nr.10 (“Hôkago”, oder Nach dem Unterricht) ist auch ein gutes Beispiel für die allgemeine Atmosphäre, die die Serie versprüht. Sie wird meist dann eingesetzt, wenn die Figuren Shunsuke und Elle auf dem Weg nach Hause sind oder sonst was unternehmen.

Mein liebster Track ist Nr.5. Es heisst “Hoshizora”, Sternenhimmel, und es klingt wirklich so, als ob es ein Promostück der Hawaiianer für ihren Sternenhimmel wäre. Das ist auch das Stück, welches ich als Kind verzweifelt versucht hatte, per Kassettenrecorder aufzunehmen.

Track Nr.3 heisst wiederum schlicht “Ai no Tema”, Thema der Liebe. Ja, es klingt wirklich nicht gerade nach Linkin Park oder Rammstein, aber mir ists recht so. Insgesamt keine Musik, die ich ständig jeden Tag hören müsste, aber für Zwischendurch zum Abschalten und Nostalgie wieder hoch aufleben zu lassen, dafür eignet sich der Kabocha Wine Soundtrack ganz gut ^_^

3 responses to “It’s here: Kabocha Wine Original Soundtrack”

  1. avatar Adrian says:

    Also ich würde die CD auf meinen Computer und MP3-Spieler kopieren, wegschmeissen und die Schallplatte behalten.

    Der Aufwand, in 100 Jahren einen Schallplattenspieler zu rekonstruieren, dürfte sicher kleiner sein, als für ein CD-Laufwerk samt Abspielelektronik. Besonders wenn man berücksichtigt, dass die Welt zwischenzeitlich untergehen könnte und technisch zweihundert Jahre zurückgeworfen wird.

  2. avatar yokohama says:

    hallo!
    ich habe gerade meine besucherstatistiken ausgewerten und gesehen das du meine website http://www.halko-momoi.de verlinkt hast ^_^

    danke, das freut mich sehr!

    ich selbst komme gerade von der connichi. ich hoffe du hast es auch noch hin geschafft, ihre konzerte waren ein voller erfolg! ^_^

  3. avatar Ataru says:

    @Adrian

    Kommt noch hinzu, dass einer Schallplatte dieser eigentümliche “warme” Ton eigen ist, die durch das Abtasten der Rillen entsteht und durch Dissonanzen. Mit einem richtig guten Plattenspieler samt Anlage klingt dann die Musik ab Schallplatte die einer CD mindestens ebenbürtig.

    @Yokohama

    Ich war im Betreuungsteam für die Ehrengäste der Connichi und habe Halko Backstage kurz kennengelernt und war am Sonntag auch 20 Minuten im zweiten Konzert von ihr drin (mehr ging leider nicht; ich hatte meine Aufgaben zu erledigen). Was soll ich sagen? …. Ich bin zu einem Momoisten geworden! (dazu bald mehr in meinen Impressionen zur diesjährigen Connichi) ^_^

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