Anime in Israel

Bloged in Anime,Sonstiges by Ataru Wednesday May 2, 2007

Letzte Woche war ich in Israel in den Ferien. Trotz eines zeitlich arg gedrängten Programms liess ich es mir nicht nehmen, kurz im Alltag der Israeli nach Anime Ausschau zu halten. In einer Kinderbuchhandlung fand ich gleich DVDs von Chihiro und Howl’s Moving Castle mit hebräischer Synchro (beide Synchros sind übrigens gut geraten).

Weitere Anime-DVDs fand ich dann aber keine, was mich ein wenig ärgerte, da ich Card Captor Sakura auf Hebräisch kaufen wollte. Nach der erfolglosen Suche in etlichen Videotheken und Musikgeschäften hatte ich dann die Hoffnung aufgegeben, eine der zwei DVDs mit einigen Folgen der TV-Serie zu finden.

Ansonsten habe ich den allgemeinen Eindruck erhalten, dass Anime in Israel weit weniger populär als in unseren Breitengraden ist. In einer Videothek bin ich etwa bloss auf Verleih-DVDs der ersten zwei Inu Yasha-Kinofilme gestossen (ohne Dub, nur mit hebräischen Untertiteln) und auf populäre Kinderanimes wie Pokemon und Naruto. Gerade Naruto war noch am ehesten im Alltag anzutreffen: Bei einem Kiosk mitten in der Wüste bin ich auf zwei Naruto-Glacen gestossen (Marke Nestlé!). Ein oranges Badetuch mit einem riesigen Naruto drauf ist mir beim Einkaufsbummel in einem Kaufhaus aufgefallen, und der zweijährige Sohn meines Cousins trägt … orangenfarbene Schuhe mit einem Naruto-Schriftzug. Scheinbar werden die Menschen dort auch mit einer TV-Ausstrahlung der Serie lobotomisiert.

Anders als Anime existiert in Israel ein grosses Angebot an westlichen Zeichentrickfilmen und Merchandise. Nicht nur Disney, sondern auch europäische Animationsfilme wie der CG-Streifen von Luc Besson oder didaktische Cartoons wie Dora the Explorer vom Sender Nickelodeon sind dort ohne Weiteres zu finden. Gerade Dora the Explorer fiel mir dort sofort ins Auge: Bereits beim Flughafen sah ich viele Kinder, die Luftballone in der Form dieser Cartoonfigur hielten, und sonst waren Sujets dieser Serie überall zu finden. Auch beliebt scheint die koreanische Flashanimation-Serie Pucca zu sein – von ihr habe ihr viel Merchandise gesehen. Einen kleinen Schock erlebte ich beim Anblick eines arabischen MacDonalds-Posters mit den Gören aus Totally Spies, das ich bei der Durchfahrt in Nazareth entdeckt habe. Unglaublich, wie so ein heiliger Ort mit so einem blasphemischen Poster beschmutzt wird! ^^’

Zuallerletzt dachte ich, wenn die Menschen in Israel so wenig Anime kennen, dann mache ich doch ein wenig Werbung für diese Kunstform, und schwupps, zog ich mir mein Ichigo Mashimaro T-Shirt an und lief damit ein Tag lang herum. Wobei… so ganz wohl fühlte ich mich doch nicht bei der Sache: Ich trug es in der Wüste, wo eh nur wenige Menschen anzutreffen sind ^_^’

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