Adios, Alpha… (mit kleinen Spoilern)

Bloged in Manga by Ataru Friday August 4, 2006

Vorletzte Woche habe ich von bk1 den letzten Band von Yokohama Kaidashi Kikou erhalten. Mit Band 14 nimmt die post-apokalyptische Geschichte rund um das Leben der Androidin Alpha ein Ende. Ein sehr ruhiges Ende, dass zur Geschichte passt.

Vor 8 Jahren bin ich auf Hitoshi Ashinanos YKK gestossen und habe seitdem jedes Jahr auf einen neuen Band gewartet. Bei der langsamen Publikation war es ein reines Geduldsspiel, der Handlung zu folgen. Manchmal musste ich die ersten Bände wieder von vorne lesen, um mir gewisse Details erneut in Erinnerung zu rufen, die für den weiteren Verlauf der Handlung von Bedeutung hätten sein können. Es gab Zeiten, da verlor ich beinahe die Lust, die grössere Handlung zu verfolgen und konzentrierte mich nur auf die wunderbaren Zeichnungen …

Alles in allem verlor ich jedoch nie die Lust am Manga insgesamt, den ich für einen der absolut Besten in meiner Sammlung halte. Ashinanos unglaublich gutes Gespür für Landschaftseindrücke, Schattierungen und melancholischer Stimmung haben nie aufgehört, mich zu faszinieren.

In den letzten zwei Bänden wurde klar, dass die Handlung langsam aber sicher auf ein Ende hin steuert. Es wurden mehrmals Andeutungen gemacht, wie schnell doch die Menschen rund um Alpha aufwuchsen und sich auch die Landschaft ändert. Zwischen den letzten paar Kapiteln hüpft die Handlung sogar teils um mehrere Jahre: Makki-chan ist in Band 14 Erwachsen und hat eine kleine Tochter namens Saetta. Oji-san hat seine Arbeit an der Tankstelle an den Nagel gehängt und kümmert sich nur noch um seinen Garten. Maruko-chan arbeitet nicht mehr in einer Firma, sondern als Aushilfe beim Händler, wo Alpha ihre Kaffeebohnen kauft. Und Kokone….. sie lebt neuerdings bei Alpha.

Ashinano lässt das Ende der Handlung absichtlich offen und deutet an, dass Alpha auch in Zukunft ihren Frieden finden wird, auch wenn die Menschheit und die Landschaft rund um ihr mit der Zeit verschwinden werden. Die ganze Geschichte ist eine ruhige Apokalypse und sehr melancholisch. Die Menschheit steuert langsam auf ihr Ende zu – nur die Androiden werden weiterleben. Alpha fängt ihre Eindrücke mit ihrer Kamera und Spaziergängen durch die Landschaft ein. Sie weiss, dass Alles vergänglich istund versucht, sich möglichst viele Dinge aus ihrem Alltag gut einzuprägen. Am Ende ist es schön zu sehen, dass Alpha in Zukunft nicht mehr alleine draussen im Café Alpha weiterleben wird. Mir hat dieses Ende sehr gut gefallen. Jetzt bin ich aber doch ein wenig traurig, Abschied von dieser schönen Zukunftswelt und all ihren Bewohnern zu nehmen. Sie sind mir über all diese Jahre wirklich ans Herz gewachsen.

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