Connichi 2007 Teil 2 (Halko Momoi)

Bloged in Anlässe,Fandom,Musik by Ataru Sunday September 23, 2007

Neben meiner Tätigkeit als Helfer bei m.o.v.e habe ich natürlich auch vom Besuch der Connichi profitieren können. Hier nun einige meiner Eindrücke und Erfahrungen, mit vielen Bildern vom Halko Momoi-Konzert.

Seit Jahren findet die Connichi nun in der Stadthalle Kassel statt. Dort war ich nun zum ersten Mal. Als erstes fiel mir auf, dass es am Anfang alles andere als leicht war, sich in der Stadthalle zu orientieren. Es gibt zwei Stockwerke, mehrere kleinere Sääle, einige Durchgänge und der Saal im Parterre ist durch mehrere Säulen “unterteilt”. Ein paar mal hatte ich mich beinahe verlaufen. Das positive an der Location ist jedoch, dass sie recht geräumig ist. Ausser dem Bring & Buy Stand und den Händlerräumen hatte ich nie das Gefühl, dass die Räume und Sääle von Besuchern voll waren. Immerhin sollen über die drei Tage 13’000 Personen die Connichi besucht haben. Die Cosplayer blieben auch oft draussen vor der Stadthalle oder beim angrenzenden Park, was für zusätzlichen Platz sorgte.

Als Erstes besuchte ich am Freitag das Bring & Buy und brachte den Ramsch mit, den ich loswerden wollte (einige Mappen, ein paar Doujinshi, Gashapon-Figuren, ein Cel…). Wie so oft bei Bring & Buys nehmen Manga auf Deutsch den Grossteil der Verkaufsfläche ein. Manga auf Deutsch interessieren mich weniger. Zum Glück gab es auch einige interessante Goodies und DVDs. Bei den DVDs entdeckte ich I dream of Mimi alias Buttobi CPU, ein harmloser und witziger H-Anime, den ich schon lange auf DVD haben wollte.

Beim kleineren Händlerraum ist mir ein Stand aufgefallen, der alte Artbooks und sonstigen Ramsch anbot. Ich staunte nicht schlecht, als ich dort ein Episodenguide zu Ranma und Nadia von Cal-Animage gesehen hatte. Cal-Animage ist der älteste US Anime-Uniclub. In den frühen Neunzigern, bevor es das WWW gab, verlegten sie für die AnimeCon ’91 (wurde dann später zur Anime Expo, der grössen US Convention) zwei dicke Scripte mit Handlungsbeschreibungen zu diversen, im Fandom damals gerade aktuellen Animes. Wie dieses Exemplar den Weg zu einem deutschen Händler gefunden hat, wird für mich immer ein Rätsel bleiben (wahrscheinlich versauerte es bislang im Lager des Händlers).

Die grösste Beliebtheit der Con, das Cosplay, davon habe ich nur rudimentär was mitbekommen. Es gab einige ganz hübsche. Besonders hervorheben will ich da ein Mädel, die Yôko aus Gainaxs aktuelle Topserie Gurren-Lagann gespielt hat. Das Cosplay war der Hammer, und die Frau erst, aber sehr selbst:

Samstag Nachmittag war ich in Anwesenheit der Ehrengäste vom Studio Pierrot (Urusei Yatsura, Creamy Mami, Yu Yu Hakusho, Bleach, Naruto usw.) und half bei deren Betreuung mit. Das waren unter anderem der Präsident des Studios und auch der Komponist von Emma und Fantastic Children. Yûji Nunokawa, Präsident des Studios, stellte sein Studio in einem kleinen Panel vor und stellte sich dann den Fragen des Publikums. Leider bockte am Anfang die Technik (kein Ton zum Bild, schlechte Mikros…), doch zum Glück lief letztlich alles rund. Als Dankeschön für den Besuch schenkte Studio Pierrot allen anwesenden Besuchern kleine Goodies.
Bei der anschliessenden Signierstunde von Studio Pierrot gabs tatsächlich ein paar Fans mit Cels von der Kultserie Saber Rider, eine Produktion des Studios, was den Präsidenten beeindruckte und amüsierte.

Das Tolle an Conventions, neben all den Ehrengästen, Cosplays, Händlerräumen und den Events ist das Treffen alter Bekannter. Ein paar Schweizer Fans waren wieder von der Partie. Besonders erfreut hat mich das Wiedersehen mit Volker. Er ist v.a. für Halko Momoi gekommen, eine der Ehrengäste der diesjährigen Connichi. Wer ist aber Halko Momoi und wie ist sie beim Publikum angekommen? Uff… los gehts:

Halko Momoi, alias HALko oder Momo-i, ist Synchronsprecherin (aktuell “San” aus Seto no Hanayome) und eine selfmade Idol/Komponistin, die in den letzten Jahren immer beliebter geworden ist. HALko ist spezialisiert auf besonders süsse Stimmen, und sie ist selber auch ziemlich niedlich. Sie ist ursprünglich selber Otaku – sie ist es immer noch – und sie ist seit den frühen Neunzigerjahren ein Riesenfan vom Elektronik-Stadtviertel Akihabara (sie trägt den inoffiziellen Titel “Queen of Akihabara”). Zuhause soll sie von jeder je in Japan erschienenen Gamekonsole ein Exemplar haben. Über HALko könnte man noch viel, viel mehr schreiben (z.B., dass sie für ihre Interessen früher in der Schule stark gehänselt wurde und im Internet eine Freundin gefunden hat. Ihre Lebensgeschichte wurde kürzlich verfilmt, und eine Biographie ist auch schon erschienen). Wer sich mehr für sie interessiert, dem empfehle ich diese deutsche Fanseite. Der englische Wikipedia-Eintrag gibts hier, und schliesslich noch ein langes englisches PDF-File mit einem Interview und vielen Bildern hier.

Leider hatte ich nur wenig Kontakt mit Halko Momoi im Backstagebereich, doch für ein paar kurze Konversationen hier und da im Hotelrestaurant reichte es allemal (he he). Mein erster Eindruck von Halko Momoi war, dass sie niedlich aussah, einen sehr weichen Händedruck hatte und auch unwiderstehlich sympathisch herüberkam. Ah, nicht zu vergessen, sie mag Schweizer Schokolade :-)

Das Tolle an HALko ist, dass sie sehr freundlich und immer auf Augenhöhe mit ihren Fans ist. A propos Fans, die sind ziemlich fanatisch und stecken mit ihren Enthusiasmus die anderen Besucher an. An der Connichi war ein japanischer Fanclub von ca. 20 Personen extra aus Japan angereist, um HALko bei ihren zwei Konzerten tatkräftig zu unterstützen (das war nötig, weil sie zuvor in Amerika an der diesjährigen Anime EXPO schlechte Erfahrungen mit ihrer Betreuung gemacht hatte).

Was man bei Momois Konzerten wissen muss, ist, dass Leuchstäbe Tradition haben und die Fans zu jedem Lied ganz bestimmte Bewegungen ausführen. Für die deutschen Connichi-Besucher haben die japanischen Fans nun extra Leuchstäbe importieren lassen und allen verteilt. Zusätzlich haben sie extra Flyer mit den auf Deutsch übersetzen Lyrics von YUME no BATON, ein Callbook mit weiteren Übersetzungen und ein weiterer Flyer, in dem die Verwendung der Leuchstäbe erklärt wird (beim letzten Lied, YUME no BATON, war es gedacht, nur blaue Leuchstäbe zu schwingen).

Die beiden Konzerte von Halko Momoi fanden im grossen Festsaal am Samstag abend und Sonntag nachmittag statt. Samstag abends trug sie ein blaues, niedliches Idol-Kostüm mit einer riesigen goldenen Schleife am Rücken. Am Sonntag erschien sie mit ihrer bekannten Schüleruniform samt schwarzen Strapsen und überlangen Socken (!) auf die Bühne. Live erleben konnte ich nur das Konzert von Sonntag nachmittag, und auch nur für zwanzig Minuten. Doch diese zwanzig Minuten werde ich so schnell nicht wieder vergessen: Der Saal war voller Besucher, die zum Rhythmus von HALkos Musik ihre Leuchstäbe schwangen. Das alleine sorgte schon für eine tolle Atmosphäre. Und Halko Momoi erst. HALko lieferte eine tolle Show und riss das Publikum mit ihrer Performance einfach mit. Sie präsentierte eine Auswahl ihrer grössen Hits, darunter LOVE.EXE, YUME no BATON, das Opening von Kujibiki Unbalance oder auch ROMANTIC SUMMER (das Opening von Seto no Hanayome). Die meisten Songs wurden von Halko selber komponiert und gehen teils in Richtung niedlicher J-Pop, teils aber auch zu waschechtem Trance hin, und Rock hatte es auch ein wenig zwischendurch. Halko coverte gar den Klassiker “radio killed the radio star”.

Bei ihrem Konzert fiel mir auf, dass sie nicht nur “niedlich” singen kann, sondern für ein Idol auch sehr gut. Bei einem Song hielt sie mindestens zehn Sekunden lang einen Ton durch ohne zu atmen, und das bei all ihrem Tanzen. Wow, das hat mich echt beeindruckt. Wahrscheinlich bin ich jetzt auch ein Momoist geworden.

Filmen und Forografieren waren bei HALko erlaubt. Das habe ich ausgenutzt, doch meine Fotos sind allesamt recht schlecht ausgefallen. Ganz nach vorne traute ich mich eben doch nicht.

Zum Glück hat jemand weit bessere Bilder geschossen (es lebe SPRLs mit lichtstarken Festbrennweiten). Die folgenden Bilder sind vom Konzert am Sonntag und stammen von Wetter, dem ich für seine Erlaubnis nochmals bedanken möchte. Sie geben eine Ahnung dessen, was HALko für eine Show abgezogen hat. Eine der Songs (YUME no BATON) sang sie gar auf Deutsch, und am Ende erschien sie noch mit einem eigens für sie von einem Fan gemachten Connichi T-Shirt auf der Bühne. Das Alles nenne ich jetzt “Fanservice” par excellence! ;-)

5 responses to “Connichi 2007 Teil 2 (Halko Momoi)”

  1. avatar Kazu says:

    Wow! Der Bericht ist tool!
    Ich war auch da das erste mal auf der Connichi und habe Momo~i das erste mal sehen dürfen. Ich habe mich sofort in sie verliebt! *-*
    Mitlerweile ist sie meine absolute lieblingssängerin und ich bin dankbar das jemand so tolle Bilder von ihr machen konnte, hab sie gleich alle gespeichert. Ich bin so froh! Und danke für die tollen links und infos! Ich habe mich sehr gefreut diese Seite gefunden zu haben.
    Sie hat am Ende am Sonntag gesagt das sie auch gern auf der nächsten Connichi sein würde, meinst du sie kommt?
    Danke nochmal
    Kazu-chan

  2. avatar Ataru says:

    Hallo Kazu-chan, danke für deine netten Worte!

    Ob HALko nochmals zur Connichi kommt? … Gute Frage. Einerseits suchst sie immer die Nähe zu ihren Fans, auch auf kleineren Cons wie die Connichi, und dann dürfte sie dank Avex wiederum immer beliebter werden, was ein erneutes Engagement für die Con wohl erschweren dürfte. Wie oft neben Geld spielt da Vitamin-B mit; hoffen wir also Mal, dass 2007 nicht das erste und letzte Mal gewesen ist ^^

  3. avatar Babel-2 says:

    das hoffen wir auch ;-)

    Benjamin Ahlburg
    Connichi Orga

  4. avatar Full Armor Troll (ver.KA) says:

    Ich weiss ja nicht was dieser Wetter dir erzählt hat, aber die Bilder von Halkos Auftritt sind definitiv nicht von ihm ;)

  5. avatar Ataru says:

    Nun, ich dachte, es seien seine Bilder; doch wenn es deine sind, nehme ich sie wieder weg bzw. ändere deren wirkliche Herkunft. Was ist dein Kontakt?

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