Nach der Apokalypse: Ende gut, alles gut? (RahXephon TV)

Bloged in Anime by Ataru Sunday August 20, 2006

Dank einem Freund bin ich jetzt endlich dazu gekommen, RahXephon TV bis zum Ende zu sehen. Und es hat sich definitiv gelohnt – eine tolle Serie. Wer wissen will, was ich bis Folge 13 von der Serie gehalten habe und was meine Meinung über den ständigen Vergleich mit Evangelion gewesen ist, der kann das hier nachlesen.

Die letzten zwei Folgen haben viele Fragen aufgeworfen ohne wirkliche Antworten zu liefern, aber das hat mich nicht gestört. Wer eine gute Erklärung sucht, was dort abgeht, der findet sie bei Ask John.

Die Handlung als Ganzes habe ich als SF-Liebesgeschichte verstanden mit viel Tragik und Pathos – Logik habe ich nie wirklich eine gesucht. Im kurzen Interview der siebten DVD von ADVision sagt Regisseur Yutaka Izubuchi auch, dass er die Geschichte keiner bestimmten Deutung unterwerfen will. Er will die Zuschauer die Geschichte lieber “fühlen” lassen und ist froh, wenn sie vom Erlebnis was behalten können, das ihnen am Herzen liegt.

Man kann aber auch böser Zunge sein: Im selben Interview sagt Izubuchi, dass die Idee und Geschichte von RahXephon während einer Sauftour mit Kollegen zustande gekommen ist ;-)

Wie auch immer. Ich bin insgesamt mit der TV-Serie sehr zufrieden, auch mit dem apokalyptischen Ende. Ich nehme an, dass Ayato mit dem Aufbrechen des Eis eine neue Welt erschafft, in welcher der Jupiter-Vorfall mit den Mulians nie existiert hat und er schon immer zusammen mit Haruka Shitô gewesen ist.

Von der technischen Seite her gesehen gefallen mir sowohl die eleganten Character Designs, als auch die stimmungsvolle Musik (etwa das Ending und die Melodie mit Kuons “Ra-Ra”) und die originellen Mechadesigns. Die Handlung hat mich gefesselt und die Figuren sind tiefgründig und vielschichtig genug, dass sie mir mit der Zeit auch was bedeutet haben. Als Nebenfigur ist mir da Ayatos Schulfreundin, Asahina Hiroko, sehr ans Herzen gegangen – Folge 19 war in der Hinsicht ein Hammer.
Persönlich haben mich jedoch die Shitô Schwestern am meisten gefallen. Die eine etwas “tsundere” (also zunächst extrem kratzbürstig und burschikos drauf, dann aber zunehmends nett zu Ayato und ein wenig verknallt in ihn) , die andere als erwachsene Frau einfach der *Hammer*. Ich finde Haruka Shitô besonders attraktiv, was nicht zuletzt an ihren Charakter liegt und der tollen Stimme von Aya Hisakawa :)

Noch etwas Brainstorming: Als Evangelion-Clon sehe ich jetzt RahXephon auch nach dem Ende nicht. Die Serie hat zwar viele Schnittpunkte mit seinem berühmten Vorgänger, sowohl was die Handlung angeht als auch das etwas konfuse Ende, doch sie ist in allen Belangen eigenständig genug, um als eigenes Werk wahrgenommen zu werden. Ich bleibe dabei: Die Handlung von RahXephon ist stärker mit Mystik vermischt und ist als Liebesgeschichte gedacht, EVA hingegen geht in Richtung Psychoanalyse und thematisiert auch seine eigene Form als Anime.

So, jetzt muss ich bloss noch die RahXephon OAV und den Film sehen. Den gleichnamigen Manga von Takeaki Momose kenne ich bereits. Ein absolutes Machwerk, das mit der Serie nur noch wenig zu tun hat- leider.

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