Tengen Toppa Gurren Lagann: Die neue Gainax-Serie
Im Jahr 2002 verkündete Regisseur Kazuya Tsurumaki an der Connichi in Deutschland, dass Gainax in den nächsten Jahren jährlich 4 neue Anime-Serien fürs Fernsehen produzieren würde. Das Studio wollte nach ihren Grosserfolgen Neon Genesis Evangelion und FLCL wieder an ihre alten Glanzzeiten anknüpfen. Das Unterfangen erwies sich jedoch als äusserst schwierig: Gainax war in den letzten fünf Jahren zwar an verschiedenen Produktionen anderer Studios mit bei der Animation beteiligt, produzierte selber jedoch “bloss” vier weitere TV-Serien (Petite Princess Yucie, Mahoromatic Staffel 2, Melody of Oblivion, Kono Minikuku utsukushii sekai) und konzentrierte sich verstärkt auf dem Sektor der OAVs (Re: Cutie Honey, Gunbuster 2).
Jetzt endlich, nach über 2 Jahren, läuft eine neue 26-teilige Serie vom legendären Otaku-Studio im japanischen Fernsehen. Die neue Serie heisst Tengen Toppa Gurren Lagann und ist ein verrückter Mecha-Action Anime für jüngere Zuschauer, der gleichzeitig mit viel Stil, Fanservice und Anlehnungen am Mecha-Genre der Yûsha-Serien auch erwachsene Animefans für sich gewinnen will.
Was bei dieser Serie als erstes auffällt ist die Kontinuität im Zeichen- und Animationsstil früherer Gainax-Produktionen wie FLCL, Abenobashi und Re: Cutie Honey; sprich: Die Character Designs sind eher einfach und in einem cartoonhaften Stil gehalten. Gleichzeitig stechen viele Einstellungen durch weite Winkel und weitere verzerrte Bilder hervor. Dies, zusammen mit sehr raschen Schnitten, überzeichneten Figuren und starken Farbkonstrasten, erzeugt eine grosse Bilddynamik, die gewisse Schwächen in der eigentlichen Zeichentrick-Animation geschickt kaschiert und für mächtig viel Tempo sorgt. Verantwortlich für diesen sehr expressionistischen Zeichen- und Animationsstil ist in erster Linie Regisseur Hiroyuki Imaishi, der bereits in FLCL OAV 5 und dem Kurzfilm Dead Leaves seine Markenzeichen setzen konnte.
An die detaillierte und aufwendige Zeichentrick-Animation von FLCL oder Dead Leaves kommt Gurren Lagann als TV-Serie natürlich nicht heran, aber für TV-Verhältnisse darf sich die erste Folge durchaus sehen lassen.
Die Handlung ist in der ersten Folge noch relativ nebensächlich. Indem ein Waisenjunge auf einen geheimnisvollen Roboter trifft und mit diesem einen scheinbar übermächtigen Mecha-Gegner zur Strecke bringt, folgt sie gängigen Erzählmustern und Genre-Konventionen. Interessanter als die Handlung und die Hauptfigur des Waisenjungen ist jedoch ein mutiger wie ebenso eingebildeter älterer Kumpel des Jungen, der beinahe die ganze Show der ersten Folge stiehlt, wäre da nicht noch eine kanonenschwingende und bikinitragende Amazone mit von der Partie, die mit ihren üppigen Formen die Aufmerksamkeit der zwei anderen auf sich zieht. Die rothaarige Schönheit ist eine der attraktiveren Anime-Babes der letzten Zeit.
Positiv neben dem expressionistischen Stil und der vielen Action fällt die stimmungsvolle Streicher- und Synthesizermusik von Taku Iwasaki (Ima, Soko ni Iru Boku, Kenshin OAVs, Read or Die) auf. Sie trägt viel zur Atmosphäre der ersten Folge bei. Das Opening und Ending sind im fetzigen J-Rock Stil gehalten, der gut zur Kantigkeit der Bilder und überdrehten Action passen.
Wenn Gainax weiterhin das Niveau der ersten Folge aufrechterhält und in Sachen Handlung noch ein Stück draufsetzt, so dürfte Tengen Toppa Gurren Lagann eine der besten der diesjährigen Frühling/Sommer-Saison werden. Die verschiedenen Figuren im Vorspann versprechen jetzt schon viel Abwechslung.
Hab die Serie grad zu Ende geguckt. Wow… Wow wow wow…
Genial Genial Genial, einfach ein super Anime. Ich denke, dass ist der beste, denn ich bis jetzt gesehen hab.
btw. Kamina ist und bleibt der Held, der Geschichte.