The Nonbiri Times

Figure 17 ist so ein Animejuwel, bei dem ich es wahrlich bereue, es nicht früher entdeckt zu haben. Bei meinem zweiten Aufenthalt in Japan (2001-02) habe ich bloss die Werbung mitbekommen, aber damals dachte ich nicht, dass die Serie mir wirklich gefallen würde und kaufte mir deshalb kein Merchandise.

Es gibt eine Menge Gutes und Interessantes über diese spezielle Serie zu erzählen. Hier will ich mal über ein technisches Details in der Animation der Serie berichten, das mir aufgefallen ist:

Die meiste Zeit ist die Animation von Figure 17 traditionelle Cel-Animation; will heissen, es wurden übliche Cels mit Cel-Farben verwendet. Man sieht das etwa an den teils dicken Umrissen der Figuren und auch an den etwas unsauberen Bewegungen der Farben bei der Framerate. Diese “Unsauberkeit” ist der Cel-Technik innhärent, also technisch bedingt. Mir persönlich hat sie nie gestört, da diese Unsauberkeit die eigentliche Animation und auch die Standbilder für mich nicht als zu steril rüberkommt.

Da nun Figure 17 zwischen 2001-02 produziert wurde, gerade zu der Zeit, als die meisten japanischen Animationsfirmen den Schritt von traditioneller Cel-Animation weg und hin zur Digimation vollzogen, haben die Produzenten beide Techniken in diesen Anime verwendet.

Bei Nachtszenen, wo der Kontrast zwischen den dunklen Farben recht tief gehalten ist oder während bestimmten Sequenzen der Kämpfe gegen die Maguars, wurden die Umrisse und Farben der Figuren per Software gemalt. In diesen Fällen geschah die eigentliche Animation also nicht “per Cel”, sondern sie wurde durch den Computer übernommen. Die Unterschiede sind minim: Die Umrisse der Figuren sind feiner (man sieht es vor allem an den Haaren), und die Farben können an Helligkeitseffekte stufenlos angepasst werden. Man könnte auch sagen, dass die Character-Designs “technisch perfekter” aussehen.

Das Tolle bei Figure 17 ist nun meiner Meinung nach, dass die Mischung sehr gut rüberkommt und auch ziemlich unauffällig ist. Die Digimation wurde nur da gebraucht, wo sie notwendig erschien und auch nicht stark mit der traditionellen Cel-Technik im Konflikt gerät. Man muss schon sehr genau hinsehen um festzustellen, wo die Designs noch von Hand auf Cel-Folien gemalt wurden, und wo die Farben und Umrisse per Software verbessert bzw. zustandegekommen sind.